Jeder Mensch -und somit auch jeder Mann- ist ein sexuelles Wesen von Geburt an, wobei ich von einem ganzheitlichen Ansatz der Sexualität ausgehe. Im Workshop wollen wir der Frage nachgehen, ob es in der Sexualität überhaupt Männer(leit-)bilder braucht. Und wenn ja, wie müssen/sollen/dürfen diese ausschauen? Existiert DER heterosexuelle Mann oder darf er auch ein bisschen schwul sein? Wie entstehen solche (Leit-)Bilder, verändern sie sich und wie werden sie individuell wahrgenommen? Wir wollen normierte gesellschaftliche Rollenbilder, die speziell in sexualpädagogischen Kontexten vorkommen, kritisch hinterfragen.

Es geht um unsere eigene Sexualität, die wir reflektieren möchten. Welche Wünsche, Träume und Phantasien habe ich? Bin ich so wie ich bin oder möchte ich anders sein? In einer achtsamen, respektvollen, lustvollen und lockeren Atmosphäre wollen wir uns selbst spüren, genießen und wahrnehmen.

In letzter Zeit wurden wir von zahlreichen Fällen von sexuellem Missbrauch aufgeschreckt. Vielfach sind die Täter männlich. Auch wenn es sehr wichtig ist, dass alle Missbrauchsfälle aufgedeckt werden, so hat sich doch eine negative gesellschaftliche Konsequenz herauskristallisiert: Viele Männer in erzieherischen/pädagogischen Berufen und auch Väter sind verunsichert. Wie viel körperliche Nähe darf ich den Kindern geben ohne dem Vorwurf eines Missbrauchers ausgesetzt zu sein? Darf ich als Vater eigentlich mit meinem Kind noch zusammen baden? Viele Buben und Mädchen brauchen und genießen – vor allem in einem bestimmten Alter- körperliche Nähe zu erwachsenen Bezugspersonen, auch zu Männern. In diesem Seminar wollen wir deshalb über unsere Unsicherheiten sprechen sowie das grundsätzliche Nähe-Distanz-Verhältnis zu Kindern thematisieren.